2024 | Wohnhaus Bergspirale Weiach

Wohnhaus Bergspirale

Weiach

Auftraggeber: Private Eigentümer
Baujahr: 2024
Fotograf: Vito Stallone

Projektbeschrieb

Der Neubau orientiert sich thematisch an der steilen Hanglage und macht sich diese zu nutzen. Eine räumliche Innenraum- Spirale entwickelt sich aus der örtlichen Berglage.

Der Zugang zum Gebäude führt hangseits ebenerdig zum Entree und zur Garage. Von nun an beginnt – über diverse Podeste – im Uhrzeigersinn hangabwärts, eine spiralförmig sanft absteigende Wohnlandschaft über zwei Geschosse, bis man unten wieder vor dem Haus im talseitigen Garten ankommt.

Zonierungen entstehen hauptsächlich nicht durch Wände, sondern durch Höhenabsätze der Splitt-Level. Das Raumkonzept der Podeste kann Nutzungsänderungen durch alle Lebensphasen flexibel aufnehmen, ohne dass eine einzige Zwischenwand verschoben werden muss.

Unterlagsböden, Trittschalldämmung, Bodenbeläge, Gipserarbeiten etc. – all das gibt es nicht. Das Wohnhaus ist radikal reduziert auf den nackten inneren Betonrohbau, dies spart Ressourcen durch simple Reduktion.

Die Dacheindeckung ist zeitgemäss komplett als PV-Anlage ausgeführt. Liefert Energie für das Elektroauto und das Gebäude. Dachwasserfallrohre fehlen, das Regenwasser wird seitlich – einem Wasserfall ähnlich – über die Schulter abgeleitet. Die Holzfassade integriert sich in die ländliche Umgebung. Kurzum: Aussen wie die menschliche weiche Haut, die Holzschalung. Innen die betonierte Tragstruktur, wie das robuste Knochengerüst. Das Unverrückbare, der Betonrohbau ist äusserst robust und auf unkonventionelle Weise nachhaltig flexibel bewohnbar.


2022 | Wohnscheune Weilerzone Zürich

Wohnscheune Weilerzone Reppischtal

Zürich

Auftraggeber: Private Eigentümer
Baujahr: 2022
Fotograf: Vito Stallone

Projektbeschrieb

Rund 15 Häuser bilden eine örtliche Weilerzone und stehen in einem landwirtschaftlich geprägten Kontext. Dieser Historie fühlt sich auch der Neubau des Wohnhauses verpflichtet.

Typische Reminiszenzen an eine Schüür wurden aufgenommen und neuzeitlich interpretiert. Aus der Ferne fügt sich das Wohnhaus diskret in seine ländliche Umgebung ein. Die Aussenfassade ist mit einer lasierten Fichtenholzschalung verkleidet, wie sie auch bei einer Schüür zu finden ist. Daran angelehnt wurde ein Steildach mit ortsüblicher Ziegeleindeckung ausgeführt. Die öffenbaren Fensterflügel liegen hinter der Holzschalung verdeckt. Vor den grossen Festverglasungen wurden Holz-Schiebetore als Sonnenschutz, Verdunklung und Einsichtschutz angebracht.

Das Gebäude geht auf die Topografie des Grundstücks ein. Die Hanglage erfordert normalerweise eine Abgrabung hinter dem Gebäude, sowie eine Aufschüttung vor dem Haus. Darauf wurde bewusst verzichtet. Mehrfach ansteigende Wohnebenen folgen selbstverständlich parallel zum bestehenden Hang.

Für gewöhnlich dient eine Schüür primär als Lagerraum sowie als Arbeits- und Werkraum für die landwirtschaftliche Produktion. Der Neubau ist zwar kein Lagerraum, jedoch werden Räume wie Schlafzimmer, Badezimmer, Abstellräume, etc. als geschlossene Volumen – im übertragenen Sinne wie „aufeinander stapelnd“ – gelagert. Aus dem „aufeinander Gelagerten“ entsteht ein Skulptur artig wirkendes Innenraum-Gebilde: ein positives Raumvolumen im Gebäude. Um diese Aufeinanderstappelungen herum, entsteht wiederum ein negatives Raumvolumen als offen miteinander verbundene Wohnräume in der Vertikalen und Horizontalen mit einer grosszügig innenräumlichen, endlosen Weite.

Der Neubau nimmt die schlichte und rohe Wirkung einer Scheune durch die Materialauswahl auf eigene Weise auf. Der Boden ist aus roh belassenen Betonbodenplatten und die Wände wurden mit einem speziellen Verputz gestaltet. Eine rohe, unfertige eigene atmosphärische Wirkung entsteht. Zwei unterschiedliche Materialien, wie Beton und Verputz, werden gesamtflächig – ähnlich wirkend – verarbeitet, was die Innenraumwirkung ausdrucksstark prägt.

Die freistehende Sichtbeton-Doppelgarage wurde mit derselben Holzschalung geschalt, wie die Hausfassade. Auf dem flach geneigtem Beton-Satteldach liegt, wie ein Teppich, eine Solaranlage darüber.

Der Neubau steht thematisch in einem Dialog mit den landwirtschaftlichen Nutzgebäude und interpretiert das Thema «Schüür» neu.

Publikationen

  • Häuser-Award 2024, Häuser mit Zukunft, Die Sieger des Häuser-Awards 2024
  • Publikation Zürichsee-Zeitung 05.06.2024
  • Publikation Tages Anzeiger 05.06.2024
  • Publikation Der Landbote 05.06.2024
  • Publikation Zürcher Unterländer 03.06.2024
  • Publikation AMC Magazine France 05/2024
  • Publikation Entre Muros Arquitectura Revista México 05/2024
  • Publikation Identity Magazine Dubai 03/2024
  • Publikation Das Einfamilienhaus 02/2024
  • Publikation FUTURE HOUSE AWARDS, Winner Book 2023
  • Publikation BLT Built  Design Awards, Winner Book 2023
  • Publikation Archilovers the Best Projects 2023
  • Publikation Schreinerzeitung 11/2023
  • Publikation best architects 24 Award Book
  • Publikation Architizer Book: The World’s Best Architecture 2023
  • Publikation Architektur Fachmagazin Ausgabe 06/2023
  • Publikation Häuser des Jahres 2023, die 50 besten Einfamilienhäuser, Callwey Buch
  • Publikation NZZ am Sonntag 24.09.2023
  • Publikation Iconic Awards Book 2023
  • Publikation AIT 09/2023
  • Publikation Design Studio Mag 09/2023
  • Publikation Architizer, Project of the Day 31.08.2023
  • Publikation Baunetz id 08/2023
  • Publikation Dezeen 07/2023
  • Publikation Design Atlas 07/2023
  • Publikation ID Architektur 05/2023
  • Publikation Archdaily 05/2023
  • Publikation DETAIL online 04/2023
  • Publikation Architektur & Technik 04/2023
  • Publikation MODULØR Ausgabe 04/2023
  • Publikation hausbau von A-Z 20.03/2023
  • Publikation HEV Schweiz, Hauseigentümerverband 03/2023
  • Publikation Das Ideale Heim 02/2023
  • Publikation Schweizer Preis für Putz und Farbe 02/2023
  • Publikation TEC21 Ausgabe 01/2023
  • Publikation architektur bauen+handwerk Jahrbuch 2023
  • Publikation Magazin COVISS 11/2022

Auszeichnungen / Awards

  • -Best Architects 24 Award, Winner
  • -DNA PARIS DESIGN AWARDS 2024, Winner in Architecture Housing
  • -German Design Award 2024, Winner Kategorie – Excellent Architecture
  • -Architecture MasterPrize Awards 2023, Winner – Residential Architecture – Single Family category
  • -World Design Awards 2023, Category Small Villa Built, Winner 1st Prize
  • -FUTURE HOUSE AWARDS 2023, International Residential Award Winner, The Chicago Athenaeum Museum of Architecture and Design
  • -Iconic Awards 2023, Innovative Architecture, Winner
  • -BLT Built Design Awards 2023, Winner in Architectural Design – Residential
  • -Global Future Design Awards 2023, Gold Winner
  • -The 11th Annual Architizer A+Awards 2023
  • 01.05.2023: One of five finalists in the Private House (S) category, from projects in over 90 countries around the world
  • 31.05.2023: The Architizer A+Awards Jury Winner in the Private House (S) category, 1st Prize
  • -Häuser des Jahres 2023, Deutsches Architekturmuseum und Callwey Verlag
  • IDA International Design Awards 2023, Category Residential Architecture Design- Single/Family Dwelling, Bronze Award Winner
  • -Archilovers the Best Projects 2023, Winner
  • -ArchFrame Awards 2023, Gold Award Winner
  • -DSM 2023 Architecture Awards, Nomination
  • -Swiss Kitchen Award 2023, die schönste Küche der Schweiz 2023, Fachjury Gold Award 1.Platz
  • -Award Schweizer Preis für Putz und Farbe 2023


2017 | 5 DEFH Steinmaur

5 Doppel-Einfamilienhäuser

Chrebsbach Steinmaur

Objekt: Kroko, Neubau Minergiehäuser
Auftraggeber: Private Eigentümer | Baujahr: 2017
Fotograf: Vito Stallone

Projektbeschrieb

In ländlicher Umgebung entstehen auf einem gut 4‘300m2 grossen Grundstück 10 Einfamilienhäuser zu fünf Volumen zusammengebaut sind. Das Grundstück ist geprägt durch den westseitig gelegenen Chrebsbach und eine stimmungsvolle Uferbestockung, auf die sich jede der 10 Einheiten ausrichtet.

Durch die Geste der gefalteten Dachform in Kombination mit den beidseitigen Auskragungen entstehen typologisch überraschende und spannende Volumen. Eine geschuppte Haut aus Faserzementplatten umspielt das gesamte Gebäude. Das Wechselspiel aus grossformatig, aus der Fassade vorstehend und kleinformatig, fassadenbündigen Fenstern ergibt zusammen mit dem Schuppenkleid eine ganz eigene Rhythmik, verspielt und ohne klare Regeln.

Die Wohneinheiten erstrecken sich vom Untergeschoss über das Erdgeschoss mit Wohnen / Essen / Küche hinauf ins Obergeschoss mit den Schlafzimmern. Als Erschliessung der 3 Geschosse dient eine kaskadenförmige Treppe, welche an der Brandmauer angelehnt ein prägendes Element bildet.

In Zusammenhang mit der Dachfaltung und den raumverbindenen Lufträumen bewirkt diese Treppe, dass der Innenraum an Kraft und Dynamik gewinnt und immer wieder neue Blickbeziehungen und Lichtstimmungen im Innenraum entstehen.

Während die Innenwände gemauert und fein verputzt sind, tragen der Sichtbeton der Aussenwände, die fugenlosen Hartbetonböden sowie die grossen Fensterflächen zur konsequenten Materialisierung aller Einheiten bei.

Dieses Projekt wurde durch die Firma L3P Architekten geplant und realisiert. Boris Egli war durch alle Leistungsphasen hauptverantwortlich für die Architektur, den Verkauf der 10 Häuser und der Käuferbetreuung bis zur Schlüsselübergabe, als L3P-Firmenteilhaber + Mitglied der Geschäftsleitung, bevor er die Firma BE Architektur gegründet hat.

Publikationen

  • Publikation Baunetz 12/2021
  • Publikation TOP 100 HÄUSER, Prestel Verlag 06/2000
  • Publikation architektur bauen+handwerk Jahrbuch 2017

Auszeichnungen / Awards

  • Iconic Awards 2018, Innovative Architecture
  • German Design Award 2016 Nominee


2015 | Alterswohnzentrum Oberglatt

Alterswohnzentrum

Oberglatt

Objekt: Wohnen Plus: 42 altersgerechte Wohnungen,
externe Pflegewohngruppe, Spitex, Gemeindebibliothek, Mehrzwecksaal
Auftraggeber: Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Zürich
1.Rang Wettbewerb 2012
Baujahr: 2015
Fotograf: Sabrina Scheja

Projektbeschrieb

Das Volumen der drei Baukörper wird sorgfältig in die Situation eingepasst. Es entstehen spannende Freiräume und Durchblicke. Mit der differenzierten Gestaltung der Dachgeschosse und den durchgehend einspringenden Loggias werden schlanke Baukörper formuliert. Das Alterszentrum integriert sich auf selbstverständliche Art in das gewachsene Quartier. Auf die benachbarten Bauten wird Rücksicht genommen. Durch die Umlegung der Parkflächen wird ein grosszügiger, verkehrsfreier Platz geschaffen welcher das Gemeindezentrum in die Gesamtanlage einbindet und aufwertet. Es sind keine zusätzlichen Erschliessungen für den motorisierten Verkehr notwendig. Das Bistro wird durch das Alterszentrum mit Sicherheit besser frequentiert. Mit einem Hort/Tageskindergarten o.ä. plus geplante Gemeindebibliothek wäre das freie UG voll genutzt und dürfte zur Belebung des Zentrums beitragen. Auch ein Gewinn für das Alterszentrum.

Sämtliche Wohnungen erfüllen die Anforderung an altersgerechte Wohnungen. Alle Loggias sind windgeschützt im Baukörper integriert und lassen eine allseitige, raumhohe Verglasung der angrenzenden Räume zu. Trotz Komfortlüftung Minergie kann in allen Räumen aber auch konventionell gelüftet werden. Die Lüftungsflügel sind mit einem lichtdurchlässigen Streckmetall verkleidet und dienen dem Wetter- und Insektenschutz, im EG auch als Einbruchschutz. Das Wohnungsangebot ist vielfältig. Es variiert nach Wohnungsgrösse, Lage und Haus.

Gut besonnte Lage der Wohn- und Schlafräume. Die inneren Zirkulationsflächen erschliessen die Zimmer und die drei Aufenthaltsbereiche auf ungewöhnlich spannende Art. Die wechselnde Besonnung der Aufenthaltsräume und deren verschiedene Ausblicke sind ebenfalls ein willkommener Grund zum Flanieren. Auf den begleiteten „Ausflügen“ über die verkehrsfreien Plätze bis zum Bistro gibt’s Abwechslung und viel Bewegung. Der Garten wird so gestaltet, dass sich auch demente Bewohner hier uneingeschränkt wohlfühlen. Es werden kleine Sitzgruppen im Erschliessungsbereich mit Sicht auf den Platz angeboten, die auch als Treff gedacht sind.

Dieses Projekt wurde durch die Firma L3P Architekten geplant und realisiert. Boris Egli war in der Leistungsphase 2-3 für die Fassadengestaltung und die Gemeinde Bibliothek zuständig und hat an den Grundrissen mitentworfen, als L3P-Firmenteilhaber + Mitglied der Geschäftsleitung, bevor er die Firma BE Architektur gegründet hat.


2014 | Trübel Wohnhaus Rebhang Dielsdorf

Wohnhaus Rebhang

Dielsdorf

Objekt: Trübel
Auftraggeber: Privat, Familie mit zwei Kinder
Baujahr: 2014
Fotograf: Vito Stallone

Projektbeschrieb

Gerade mal 5m x 9m verbleiben nach dem Abtragen der Grenzabstände auf einem kleinen Grundstück am Rebhang in Dielsdorf. Bei maximal 82m2 oberirdischer Wohnfläche galt diese Parzelle lange als nicht bebaubar. Das klassische Wohnhaus mit dicken Aussenwänden, konventionellen Erschliessungstreppen und Verkehrsflächen fand an diesem Ort keinen Platz.

Raum und Struktur sind eins – Das skulpturale Stahlbetontragwerk in schwarz eingefärbtem Sichtbeton ist allgegenwärtig: Wände, Decken, Böden, selbst das Bücherregal ist Teil des Tragwerks. Unterlagsböden, Trittschalldämmungen, Bodenbeläge, Gipserarbeiten, Malerarbeiten, die die Tragstruktur bedecken könnten kommen nicht vor. Das Wohnhaus ist elementar reduziert auf den nackten Betonrohbau, ergänzt durch diverse Schreinermöbel und umhüllt von einem Glasmantel.

Der Zugang zum Gebäude erfolgt unterirdisch über den Carport. Man betritt das Gebäude über einen bis zu 5.44m hohen Eingangsbereich. An diesem angehängt sind ein Keller und der Haustechnikraum. Ebenfalls in den Hang hineingebaut ist ein Doppelzimmer mit Bad. Diese Räume werden durch teilweise überhohe Raumteile und ein Oberlicht mit Licht versorgt.

Dieses Doppelzimmer ist mittels einer Mittelwand gegliedert und unter der Bodenplatte mit einem Riegel verbunden, welche wie ein Anker das statische Widerlager der Hauptmittelwand bildet. Die Treppe emporsteigend erreicht man über Terrain das Beton-Bücherregal, welches der Querversteifung des Tragwerks dient. Von nun an beginnt mittels einzelner Podeste und Stufen eine fortlaufende Abfolge verschiedener Wohnlandschaften: Büro 4.6m2; Essen 10.5m2; Mehrzweckebene 7.9m2; Küche 6.7m2; Reduit 5.2m2; Leseecke und Gästebereich 4.8m2; Wohnen 15.4m2; Bad 7.5m2; Ankleide 3.8m2 und Schlafen mit Badewanne 11.4m2.

In den Fenstern sind keine statischen Abstützungen versteckt, die Fenster sind als reiner Ballast dem Tragwerk vorgehängt, wie die Trauben die am Stil hangen. Die Podeste mit den Deckenabsätzen wachsen auskragend aus der alleinig tragenden Mittelwand, wie der Stamm mit den Ästen daran. Das Untergeschoss ist das Fundament im Erdreich, wie die Verwurzelung des Rebstocks. Das Werk am Rebhang übernimmt die Logik der Weinrebe: tragende Mittelwand, Podeste und vorgehängte Fenster folgen der Struktur von Stil, Geäst und den daran hängenden Trauben

Publikationen

Auszeichnungen / Awards

  • WAN Award House of the Year 2015, the six best in the world 2015
  • Häuser Award 2016, Die Besten der Besten in Europa – Auszeichnung
  • Best Architects 16 Award
  • Iconic Awards 2015, Winner
  • German Design Award 2016 Nominee
  • Das beste Einfamilienhaus 2016, Nomination
  • Material PREIS 2015, Nominee
  • Häuser des Jahres 2015, Deutsches Architekturmuseum und Callwey Verlag, Auszeichnung


2014 | Fassadensanierung Bachenbülach

Fassadensanierung Siedlung Bächliwis

Bachenbülach

Objekt: Kletterpflanze, 5.Bauetappen 2011 bis 2014
Auftraggeber: Baugenossenschaft Silu Bachenbülach
1.Rang Wettbewerb 2010
Baujahr: 2014
Fotograf: Sabrina Scheja

Projektbeschrieb

Über einen Zeitraum von drei Jahren sanierte die Baugenossenschaft SILU ihre Siedlung aus den 60er Jahren im zürcherischen Bachenbülach. Neben der energetischen Sanierung der 18 Häuser mit insgesamt 213 Wohnungen wird die Wohnqualität vor allem durch grosszügige Balkone aufgewertet. Die Gebäude sind neu in ein halbtransparentes, leicht glänzendes Kleid aus Jadegrünen glasfaserverstärkten Fiberglas-Platten eingehüllt.

Am augenfälligsten sind jedoch die neuen Balkone. Deren mäandrierende Tragstruktur aus hellem Sichtbeton windet sich einer Kletterpflanze gleich an den Gebäude-Kuben entlang in die Höhe und findet erst über dem Dach ein Ende – einseitig und senkrecht in die Luft kletternd. Und auch sonst sorgen sie für eine Auflockerung der statischen Baukörper.

So sind die Stirnelemente jeweils unterschiedlich breit, wodurch die Balkone alle verschieden proportioniert und gleichzeitig auch geschossweise gegeneinander leicht verschoben sind. Dies führt zu einem spannenden Raumgebilde mit differenzierten Licht- und Schattenspielen. Komplettiert wird das Bild durch farbige Markisen und gelochte, gefaltete Aluminiumbänder als Balkonbrüstungen, die einen guten Kompromiss zwischen Sichtschutz, Transparenz und Architektur bilden.

Es entsteht ein lebendiges Spiel, dass der gesamten Siedlung ein leichtes, frisches Äusseres mit hohem Wiedererkennungswert verleiht, welches nur in Ortbeton möglich war.

Dieses Projekt wurde durch die Firma L3P Architekten geplant und realisiert. Boris Egli war durch die Leistungsphasen 2-4 hauptverantwortlich für die Architektur, als L3P-Firmenteilhaber + Mitglied der Geschäftsleitung, bevor er die Firma BE Architektur gegründet hat.

Auszeichnungen / Awards

  • Iconic Awards 2015 – Winner
  • German Design Award 2016 Nominee


2012 | 2-Familienhaus Ennetbaden

2-Familienhaus

Ennetbaden

Objekt: aussen vereint – innen entzweit, Minergie
Auftraggeber: Privat, 2 Familien
Baujahr: 2012
Fotograf: Sabrina Scheja

Projektbeschrieb

Das Doppelhaus mit unkonventioneller Raumstruktur steht auf dem Grundriss eines Parallelogramms. Der verzerrte Quader ist zugleich an mehreren signifikanten Stellen beschnitten. Das verbleibende Raumvolumen ist in Putzflächen von unterschiedlicher Farbe und Struktur gehüllt. Kastenförmig oder flächenbündig ausgeführte Fenster verleihen dem Gebäude einen verspielten Charakter.

Vier markante Einschnitte in den Baukörper bestimmen das Äussere der Kubatur. Sie sind den Wünschen der beiden Bauherren geschuldet: Während im Norden des Erdgeschosses eine Zufahrt zum Gebäude möglich sein sollte, erlaubt ein Durchbruch zwischen den beiden Einheiten den direkten Zugang zum gemeinsamen Garten. Innen wurden zwei grundverschiedene Konzepte umgesetzt; bei beiden spielt jedoch die Erschliessung eine zentrale Rolle.

Publikationen

Während sich die Treppe der talseitigen Einheit entlang der geknickten Wohnungstrennwand über drei Stockwerke nach oben schlängelt, gruppieren sich sämtliche Räume der viergeschossigen Hangwohnung um einen innen liegenden Treppenkern. Dessen Läufe sind dabei so übereinander angeordnet, dass Laufrichtung und Einstiegsseite etagenweise wechseln. Ein kleiner Eingangsbereich mit Garderobe im Erdgeschoss dient als Aufgang zu den darüber liegenden Schlafräumen und Bädern; im Attikageschoss ist ein offener Wohn-, Ess- und Kochbereich untergebracht. Die Gemeinschaftsräume der Talwohnung erstrecken sich über zwei Etagen; die Individualräume und Nasszellen befinden sich im Unter- und Obergeschoss.

Dieses Doppelhaus hat es im wahrsten Sinn des Wortes in sich: aussen vereint – innen entzweit.

Dieses Projekt wurde durch die Firma L3P Architekten geplant und realisiert. Boris Egli war durch alle Leistungsphasen hauptverantwortlich für die Architektur, als L3P-Firmenteilhaber + Mitglied der Geschäftsleitung, bevor er die Firma BE Architektur gegründet hat.

Auszeichnungen / Awards

  • Iconic Awards 2015 – Winner
  • German Design Award 2016 Nominee
  • Velux Flachdach-Projekt Award 2012
  • Swiss Kitchen Award – die 10 schönsten Küchen der Schweiz 2013


2011 | MFH Zürich-Altstetten

MFH Glättlistrasse

Zürich-Altstetten

Objekt: Minergie 16 Mietwohnungen
Auftraggeber: Baugenossenschaft Halde Zürich
Baujahr: 2011
Fotograf: Sabrina Scheja

Projektbeschrieb

Die Siedlung Glättlistraße, im Zürcher Stadtteil Altstetten gelegen, ist eine typische Vorstadtsiedlung der 1950er Jahre. Die Bauaufgabe bestand darin, an der Stelle von vier Reihenhäusern sowie eines nicht mehr benötigten Kindergartens ein Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 16 Mietwohnungen zu realisieren.
Der neue, polygonale Baukörper schließt die Siedlung Glättlistraße städtebaulich zu der benachbarten, kleinteiligeren Bebauung ab. Wichtig war durch die Wahl der Farbgestaltung und des Verputzes, den Baukörper in die grüne Umgebung einzubinden, gleichzeitig aber auch eine starke, eigene Identität zu verleihen.

Publikationen

  • Publikation House Tour Views of the Unfurnished Interior 06/2018
  • Publikation Biennale di Venezia 2018 – Svizzera 240
  • Publikation Architecture Highlights Vol. 8 Shanglin Edition 01/2016
  • Publikation Best Architects 13
  • Publikation  Archdaly 12/2012
  • Publikation best of wohnen-housing, Edition Detail 2012
  • Publikation +MOOD 11/2012
  • Publikation Archello 09/2012
  • Publikation architektourist 03/2012
  • Publikation Architektur+Technik 02/2012
  • Publikation db deutsche bauzeitung 11/2011
  • Publikation Detail 11/2011
  • Publikation Wohnen 09/2011
  • Publikation Baunetz 08/2011
  • Publikation Wohnen 05/2011

Das Polygonale zieht sich bis in die Wohnungsgrundrisse, mit der die Baugenossenschaft Halde im Bezug auf Wohnform und Gestaltung neue Wege beschreitet. Mäandriert formt sich weiträumig der Bereich Küche/Essen zum Wohnen hin, ohne eigentliche Verkehrsflächen wirken die Wohnungen mit den riesigen Fensteröffnungen lichtdurchflutet und grosszügig. Aufwendige Fensterlösungen ergeben von aussen den Bezug zur best. Umgebung und auf der Innenseite eine fantastische Optik kombiniert mit praktischem Nutzen.

Dieses Projekt wurde durch die Firma L3P Architekten geplant und realisiert. Boris Egli war durch die Leistungsphasen 2-4 hauptverantwortlich für die Architektur, als L3P-Firmenteilhaber + Mitglied der Geschäftsleitung, bevor er die Firma BE Architektur gegründet hat.


2011 | 2 EFH Wingert Oberweningen

2 EFH Wingert

Oberweningen

Objekt: Getrennte Doppelhaushälften, Minergie
Auftraggeber: Privat | 2 Familien
Baujahr: 2011
Fotograf: Vito Stallone

Projektbeschrieb

In ländlicher Umgebung sind trotz schmalem Grundstück zwei freistehende Einfamilienhäuser entstanden, welche im Bezug auf Volumetrie und räumlicher Situierung neue Wege gehen. Der Grundtyp Doppelhaus wurde getrennt und ähnlich der Arbeit eines Bildhauers bearbeitet. Entstanden sind polygonale Körper, bei welchen die gegenseitige Nähe zur Qualität wird. Untereinander ohne direkte Einblicke werden diese Räume durch die Wasserbecken bespielt mit Spiegelungen im Wasser, Spiegelungen an der Fassade, Durchblicken – ein ganz spezieller Ort mit einer starken Ausstrahlung und Intimität.

Die Lage im Gelände prägt auch den Innenbereich. Ein ausgeklügeltes Erschliessungskonzept ordnet die Räume im Splittlevel-Verfahren und lässt den Hangverlauf auch im Gebäude erlebbar werden. Während die Innenwände gemauert und fein verputzt sind, tragen der Sichtbeton der Aussenwände, die geschliffenen und schwarzen fugenlosen Böden sowie die grossen Fensterflächen zur technisch-kühlen Materialisierung bei. Aufwendige Oberlichtkonstruktionen  lassen Lichtstimmungen im Innenraum entstehen, welche eine sakrale Kraft und Ausstrahlung besitzen.

Publikationen

Auffallend ist sicher die Materialisierung der Fassade und des Daches. Zusammen mit dem Künstler Thomas Sonderegger experimentierten wir mit der Oberfläche von verzinktem Stahl.

Die Materialisierung der Fassade und des Daches lässt innehalten, immer wieder. Wer sich Zeit nimmt, erkennt: Da reagiert etwas, entwickelt aus sich heraus Vielfalt. Aus der Ätzung entsteht Neues. Das wächst weiter. Das lebt. Das ist das, was  den einzigartigen Ausdruck dieser Fassade ausmacht – ein alchemistisch generiertes und sich generierendes Werk von Thomas Sonderegger und so eine künstlerische Verneigung vor der Lebendigkeit.

Es gelang, eine Platte mit einzigartigem lebendigem Ausdruck herzustellen und erstmals im Fassaden- und Dachbereich einzusetzen. Die Gestaltung trägt zur monolithischen Gesamterscheinung bei – womit eine Verbindung zum Bildhauer wieder gegeben war.

Dieses Projekt wurde durch die Firma L3P Architekten geplant und realisiert. Boris Egli war durch alle Leistungsphasen hauptverantwortlich für die Architektur, als L3P-Firmenteilhaber + Mitglied der Geschäftsleitung, bevor er die Firma BE Architektur gegründet hat.

Auszeichnungen / Awards


2008 | MFH Staldernstrasse Regensberg

MFH Staldernstrasse

Regensberg

Objekt: 6 Mietwohnungen
Auftraggeber: Privat
Baujahr: 2008
Fotograf: Vito Stallone

Projektbeschrieb

Der architektonische Ausdruck wird wesentlich durch die Lage des Grundstücks, mit der einmaligen Panoramasicht und durch den historischen Bezug zum Burgstädtchen bestimmt. In jedem der zwei Hausteile sind drei Wohnungen übereinander, welche sich in Grundriss, Höhen und Proportionen unterscheiden. Das Zentrum jeder Wohnung bildet das Wohnzimmer, welches durch die Überhöhung (3.4m) und die raumhohen Verglasungen gegen Süden räumlich geprägt wird. Das Wechselspiel zwischen den teils verwinkelten, engen und „burgig“ anmutenden Privaträumen und den offenen und lichtdurchflutenden „öffentlichen“ Wohnzimmern verleihen den einzelnen Wohnungen ihre Qualität und räumliche Spannung. Die konsequente Anwendung der Höhenversätze in den einzelnen Wohnungen ermöglichen in den beiden Dachwohnungen Grundrisse, die sich in der Vertikalen orientieren, die Zimmer sind übereinander angeordnet und sind halbgeschossig zum Wohnraum versetzt.

Publikationen

Die sehr langen, teilweise übereck verglasten und 2m hohen Bandfenster sowie die vollverglasten Loggias ermöglichen eine einmalige Weitsicht. Das Spiel mit den Proportionen der Fensterflächen, den überlangen Bandfenstern und den überhöhten Loggias im Zentrum der beiden Häuser, täuschen das Auge, die einzelnen Wohnungen sind nach aussen nicht mehr ablesbar. Der „burgige“ Charakter der Nordfassade mit den „Schiessscharten“-ähnlichen Fenstern orientiert sich an der historische Bausubstanz von Regensberg.

Dieses Projekt wurde als Arge durch die Firma L3P Architekten und Frank Schäfer dipl.Arch.ETH geplant und realisiert. Boris Egli war mit Frank Schäfer durch alle Leistungsphasen hauptverantwortlich für die Architektur.

Auszeichnungen / Awards

  • Architektur-Preis: Best Architects 12 Award