Wohnscheune Weilerzone Reppischtal

Zürich

Auftraggeber: Private Eigentümer
Baujahr: 2022
Fotograf: Vito Stallone

Projektbeschrieb

Rund 15 Häuser bilden eine örtliche Weilerzone und stehen in einem landwirtschaftlich geprägten Kontext. Dieser Historie fühlt sich auch der Neubau des Wohnhauses verpflichtet.

Typische Reminiszenzen an eine Schüür wurden aufgenommen und neuzeitlich interpretiert. Aus der Ferne fügt sich das Wohnhaus diskret in seine ländliche Umgebung ein. Die Aussenfassade ist mit einer lasierten Fichtenholzschalung verkleidet, wie sie auch bei einer Schüür zu finden ist. Daran angelehnt wurde ein Steildach mit ortsüblicher Ziegeleindeckung ausgeführt. Die öffenbaren Fensterflügel liegen hinter der Holzschalung verdeckt. Vor den grossen Festverglasungen wurden Holz-Schiebetore als Sonnenschutz, Verdunklung und Einsichtschutz angebracht.

Das Gebäude geht auf die Topografie des Grundstücks ein. Die Hanglage erfordert normalerweise eine Abgrabung hinter dem Gebäude, sowie eine Aufschüttung vor dem Haus. Darauf wurde bewusst verzichtet. Mehrfach ansteigende Wohnebenen folgen selbstverständlich parallel zum bestehenden Hang.

Für gewöhnlich dient eine Schüür primär als Lagerraum sowie als Arbeits- und Werkraum für die landwirtschaftliche Produktion. Der Neubau ist zwar kein Lagerraum, jedoch werden Räume wie Schlafzimmer, Badezimmer, Abstellräume, etc. als geschlossene Volumen – im übertragenen Sinne wie „aufeinander stapelnd“ – gelagert. Aus dem „aufeinander Gelagerten“ entsteht ein Skulptur artig wirkendes Innenraum-Gebilde: ein positives Raumvolumen im Gebäude. Um diese Aufeinanderstappelungen herum, entsteht wiederum ein negatives Raumvolumen als offen miteinander verbundene Wohnräume in der Vertikalen und Horizontalen mit einer grosszügig innenräumlichen, endlosen Weite.

Der Neubau nimmt die schlichte und rohe Wirkung einer Scheune durch die Materialauswahl auf eigene Weise auf. Der Boden ist aus roh belassenen Betonbodenplatten und die Wände wurden mit einem speziellen Verputz gestaltet. Eine rohe, unfertige eigene atmosphärische Wirkung entsteht. Zwei unterschiedliche Materialien, wie Beton und Verputz, werden gesamtflächig – ähnlich wirkend – verarbeitet, was die Innenraumwirkung ausdrucksstark prägt.

Die freistehende Sichtbeton-Doppelgarage wurde mit derselben Holzschalung geschalt, wie die Hausfassade. Auf dem flach geneigtem Beton-Satteldach liegt, wie ein Teppich, eine Solaranlage darüber.

Der Neubau steht thematisch in einem Dialog mit den landwirtschaftlichen Nutzgebäude und interpretiert das Thema «Schüür» neu.

Publikationen

  • Publikation Design Studio Mag 09/2023
  • Publikation Architizer, Project of the Day 31.08.2023
  • Publikation Baunetz id 08/2023
  • Publikation Dezeen 07/2023
  • Publikation Design Atlas 07/2023
  • Publikation ID Architektur 05/2023
  • Publikation Archdaily 05/2023
  • Publikation DETAIL online 04/2023
  • Publikation Architektur & Technik 04/2023
  • Publikation MODULØR Ausgabe 04/2023
  • Publikation hausbau von A-Z 20.03/2023
  • Publikation HEV Schweiz, Hauseigentümerverband 03/2023
  • Publikation Das Ideale Heim 02/2023
  • Publikation Schweizer Preis für Putz und Farbe 02/2023
  • Publikation TEC21 Ausgabe 01/2023
  • Publikation architektur bauen+handwerk Jahrbuch 2023
  • Publikation Magazin COVISS 11/2022

Auszeichnungen / Awards

  • -Best Architects 24 Award, Winner
  • -Iconic Awards 2023, Innovative Architecture, Winner
  • -The 11th Annual Architizer A+Awards 2023
  •  01.05.2023: One of five finalists in the Private House (S) category, from projects in over 90 countries around the world
  •  31.05.2023: The Architizer A+Awards Jury Winner in the Private House (S) category
  • -Häuser des Jahres 2023, Nominiert für die Preisverleihung Herbst 2023
  • -DSM 2023 Architecture Awards, Nomination
  • -Swiss Kitchen Award 2023, die 8 schönsten Küchen der Schweiz 2023
  • -Award Schweizer Preis für Putz und Farbe 2023